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Wettbewerbsfähige Batteriezellen aus Deutschland

Das Zentrum für Solarenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm hat seriennahe Batteriezellen für Lithium-Ionen-Akkus hergestellt. Die Politik unterstützt den Aufbau einer heimischen Zellproduktion.
Es sei ein großer Erfolg für die Forschung, die Wirtschaft und die Politik, die Deutschland zum Leitanbieter für die Elektromobilität entwickeln wolle, erklärte Professor Werner Tillmetz, Vorstand des ZSW und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien. „In unserem Land wettbewerbsfähige Batterien für Elektroautos zu produzieren, wird möglich“, so seine Folgerung.

Im vergangenen Jahr wurde am ZSW ein Forschungszentrum in Betrieb genommen, an dem neue Materialien hergestellt und Verfahren für die industrielle Produktion von Lithium-Ionen-Akkus entwickelt werden. Die nun in Ulm gefertigten Zellen haben eine Lade-Entspannung von 4,1 Volt, ein Gewicht von 650 Gramm und entsprechen dem PHEV-1-Standard (Plug-in Hybride Electrical Vehicle). Die Nennladung der Zellen liegt nach Angaben des ZSW bei 23 Amperestunden und damit auf gleichem Niveau wie Zellen aus asiatischer Produktion. Partner des ZSW aus der Industrie sind BASF, BMW, Daimler, Elring Klinger, Manz, Robert Bosch, Rockwood Lithium, SGL Carbon und Siemens.

Henning Kagermann, der Vorsitzende der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), hatte im vergangenen Jahr gemahnt, einheimische Hersteller müssten bei der Produktion von Batteriezellen aufholen, damit Deutschland zum Leitanbieter der Elektromobilität werden könne. Zur offiziellen Einweihung des ZSW-Batteriezentrums im September 2014 war ihm Bundesforschungsministerin Johanna Wanka zur Seite gesprungen: „Wir wollen Innovationsweltmeister werden. Das gilt besonders bei der modernen Batterieproduktion. Sie ist die Voraussetzung für Elektromobilität ‚Made in Germany‘.“ Mit der Anlage in Ulm werde ein wesentlicher Meilenstein der Batterieforschungsstrategie ihres Hauses erreicht.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Ausrüstung der Anlage mit 25,7 Mio. Euro gefördert. Zur Erweiterung der Gebäude steuerte das Finanzministerium des Landes Baden-Württemberg einen Zuschuss von 6 Mio. Euro bei.

Fritz Wilhelm

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