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Steueranreize für Gebäudesanierung gefordert

Mehr für den Klimaschutz durch Gebäudesanierung zu tun, fordern 37 Verbände von der Bundesregierung. Sie kritisieren, dass die Politik das Thema immer wieder vor sich her schiebe.
Seit 2011 werde darüber diskutiert, heißt es in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin, die Bundesminister und Abgeordneten des Bundestages. Und obwohl die Umsetzung auch im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt wurde, sei dieses zentrale Instrument im Bundeshaushalt 2020 erneut nicht vorgesehen.

Die Unterzeichner des Schreibens stammen aus den Bereichen Bauwirtschaft, Energie, Immobilien sowie von Energie- und Umweltschutzverbänden. Sie verweisen darauf, dass mit der Bestandssanierung die größte Energie- und CO2-Einsparung erzielt werden könne und fordern einen wirksamen Steueranreiz. Auch sei das Thema mit neuen Chancen für Verbraucher, Hausbesitzer und nicht zuletzt für Beschäftigte, Planer und das Handwerk verbunden.

Die Verbände und Organisationen, die das Schreiben verfasst haben, appellieren an die Regierung, entsprechende Mittel im Haushalt 2020 einzuplanen. Das absehbare Verfehlen der Klimaziele sei nicht verwunderlich, wenn angekündigte Vorhaben nicht umgesetzt würden. „Eine Maßnahme, über die so breiter Konsens besteht wie bei der Steuerförderung für Gebäudesanierung, duldet keinen Aufschub“, heißt es.

Auf den hohen Energiebedarf durch das Heizen und Kühlen von Gebäuden verweist Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik bei der Umweltorganisation WWF, die den Appell ebenfalls unterzeichnet hat. Der hohe Verbrauch dieses Sektors sei eine der größten Hürden beim Klimaschutz. Schäfer rief dazu auf, die Sanierungsrate massiv zu steigern. Sonst könne man das im Klimaschutzplan vorgesehene Ziel eines treibhausgasneutralen Gebäudebestands bis 2050 nicht erreichen.
 

Günter Drewnitzky

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