EnergieNEWS Nachrichten aus der Energiewelt
Herr Schulz, in unserer Contracting-Umfrage melden mehr Unternehmen als im letzten Jahr eine verstärkte Nachfrage. Kommt der Markt tatsächlich langsam in Schwung?
Die Ursachen, warum immer mehr Unternehmen auf Contracting-Lösungen setzen, sind vielfältig: Die politischen Rahmenbedingungen ändern sich schnell; mit der Energiewende kommen weitere Herausforderungen wie die Netzstabilität, die stark steigende EEG-Umlage und der Druck, in Energieeffizienz zu investieren, hinzu. Contracting erlaubt den Unternehmen außerdem die Konzentration auf ihre eigenen Kernkompetenzen. Energiedienstleister wie Getec können sich auf die sich ändernden Bedingungen schneller und flexibler einstellen als die großen Energieversorger. Getec bietet außerdem innovative, hocheffiziente Technologien an, die besonders umweltfreundlich sind. Damit entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen, die dem Kunden eine jederzeit verfügbare, sehr wirtschaftliche Energieversorgung sichern und ihn gleichzeitig von dieser hochkomplexen Aufgabe entlasten. Genau das ist seit 20 Jahren unser Geschäftsprinzip, damit sind wir erfolgreich, und Getec wächst weiter. Dass mit der Energiewende auch der Contractingmarkt belebt wird, freut uns natürlich.
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Volker Schulz ist Vorstand Vertrieb und Industrie bei der Getec AG |
Mehr Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde. In welchen Bereichen muss hierfür noch besonders viel getan werden?
Es gibt große Potenziale von ungenutzter industrieller Abwärme und von Wärmesenken zur CO2-neutralen Stromgewinnung. Es könnten mehr Projekte umgesetzt werden, wenn diese Maßnahmen als KWK anerkannt würden. Auch die dezentrale Energieerzeugung muss weiter vorangetrieben werden. Gerade für viele Unternehmen ist eine eigene, hocheffiziente Energieversorgung sinnvoll, weil sie besonders wirtschaftlich ist und rund um die Uhr sicher zur Verfügung steht. Mit der Kraft-Wärme-Kopplung verfügen wir über eine solche hocheffiziente Technologie. Unsere Kunden können mit selbst erzeugter Wärme und selbst erzeugtem Strom oftmals ihren gesamten Energiebedarf decken. Diese rationelle Energieerzeugung schont die Ressourcen und ist wesentlich wirtschaftlicher als der Fremdbezug von Energie. Die dezentrale Energieerzeugung entlastet außerdem die Netze.
Ihr Wunsch an die neue Bundesregierung, um Energieeffizienz und Contracting voranzubringen?
Die neue Bundesregierung muss einen klaren Fahrplan für die Energiewende zügig vorlegen: in Richtung erneuerbarer Energien zur Begrenzung der EEG-Umlage, aber auch in Richtung des hocheffizienten Einsatzes von konventionellen Energieträgern. Die politischen Rahmenbedingungen müssen nachvollziehbar, sinnvoll und verlässlich sein. Insbesondere der Ausbau der dezentralen Energieversorgung muss stärker in den Fokus rücken. Nur so können hocheffiziente Technologien ihre volle Wirkung entfalten, die Energiepreise im Rahmen gehalten und damit der Standort Deutschland gesichert werden. Außerdem vermindert die dezentrale Energieerzeugung die Dringlichkeit des teuren Ausbaus der Netze. Weil diese Entwicklung allen zugutekommt, sollte sie politisch gewollt und entsprechend durch den Gesetzgeber weiter forciert werden.
