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Kaufprämie beschleunigt Elektroautos nur mäßig

Die Zahl der Anträge auf die Umweltbonus-Förderung für Elektroautos hat zwar 2017 von Monat zu Monat deutlich zugenommen, der Fördertopf ist jedoch bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.
Im vergangenen Jahr wurde für fast 47 000 Elektroautos eine Förderung mit dem sogenannten Umweltbonus beantragt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) meldet mit Stand vom 31. Dezember 2017, dass bis dahin 46 897 Förderanträge eingegangen waren – in 27 217 Fällen für batterieelektrische Fahrzeuge, 19 664-mal für Hybridfahrzeuge und 16-mal für Brennstoffzellenautos.

Mit Abstand die meisten Anträge (9 924) kamen aus Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (9 840), Baden-Württemberg (8 811) und Niedersachsen (4 302). Größter Profiteur auf der Seite der Autohersteller war BMW. Für die fünf förderfähigen Modelle der Münchner gingen 9 806 Anträge ein. Danach folgen Volkswagen mit 6 962 und Renault mit 5 893 Anträgen. Die beliebtesten Batterieautos waren der BMW i3, der BMW 225xe und der Renault ZOE, das begehrteste Hybridmodell war der Audi A3.

An der Entwicklung im letzten Jahr lässt sich ablesen, dass die Akzeptanz für die Elektromobilität wächst. Die Zahl der Förderanträge nahm von Monat zu Monat zu. Wurden im Januar 2017 nur rund 1 800 Anträge gestellt, waren es im Juli bereits über 3 500. Im Dezember wurde dann sogar die Marke von 4 600 übertroffen. Im ersten halben Jahr nach Einführung des Umweltbonus im Juli 2016 waren beim Bafa insgesamt lediglich etwa 9 000 Anträge, im Schnitt also nur 1 500 pro Monat, eingegangen.

Doch trotz zunehmenden Interesses von privaten Autofahrern (rund 21 600 Anträge 2017) und Unternehmen (etwa 24 500 Anträge) wurden bislang erst gut zehn Prozent der Fördermittel verteilt. Bis heute seien lediglich rund 65 Mio. Euro der von der Bundesregierung für den Umweltbonus insgesamt zur Verfügung gestellten 600 Mio. Euro gebunden, erklärte Bafa-Präsident Andreas Obersteller gegenüber der Zeitung Die Welt.

Weil er es für unwahrscheinlich hält, dass die Gesamtsumme bis 2019, wenn das Förderprogramm ausläuft, ausgeschöpft sein wird, schlägt Obersteller vor, einen Teil des Geldes umzuwidmen und beispielsweise für die Förderung von privater Ladeinfrastruktur in Handwerksbetrieben, Hotels oder Wohnanlagen zur Verfügung zu stellen.

Der Umweltbonus ist eine Kaufprämie für voll- oder teilelektrisch betriebene Autos. Bund und Autoindustrie wollen damit die Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland unterstützen. Rein elektrische Fahrzeuge können aus staatlichen Mitteln mit 2 000 Euro, Plug-in-Hybride mit 1 500 Euro gefördert werden. Autohersteller stocken die Kaufprämie auf mindestens die doppelte Höhe auf.

Peter Focht

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