Der Hintergrund des Streits: Die BNetzA hatte den Regionalversorger Enervie im Herbst 2014 verpflichtet – angesichts der Insellage des Hagener Stromnetzes – auch künftig drei konventionelle Kraftwerksblöcke mit einer gesamten Leistung von 680 MW als Reserve weiter zu betreiben. Ursprünglich wollte Enervie seine Kraftwerkssparte stilllegen. Der Regionalversorger sah daraufhin den Übertragungsnetzbetreiber in der Pflicht, für die Kosten des Weiterbetriebs aufzukommen, was Amprion jedoch ablehnte.
Um die Verluste zu kompensieren, musste Enervie nach eigenen Angaben die Netzentgelte daraufhin teils drastisch erhöhen. Als Grund nannte der Versorger „die Kosten, die der Zwangseinsatz der Kraftwerke zur Sicherung der Stromversorgung und Netzstabilität“ mit sich bringen. Am 11. Februar teilte Enervie schließlich mit, dass sich die Unternehmen auf eine technische Lösung geeinigt hätten. Der Sprecher konnte jedoch noch keine Details nennen. Für die energie-intensiven Betriebe sei die erzielte Lösung eine gute Nachricht: Die Sonderbelastung der Märkischen Region mit drastischen Steigerungen der Netzentgelte könnte laut Enervie damit ab 2016 abgefedert werden.
Parallel zur neuen Netzanbindung wird Amprion nach eigenen Angaben den im Energieleitungsausbaugesetz und im Netzentwicklungsplan für Südwestfalen vorgesehenen Ausbau ihres Höchstspannungsnetzes weiter vorantreiben.