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Effizienz für Darmstädter Wohnblocks

Der Darmstädter Energieversorger Entega hat zusammen mit einer städtischen Wohnungsgesellschaft ein Computer-Tool entwickelt, mit dem Immobilienunternehmen die energetische Sanierungsfähigkeit ihrer Wohnungsportfolios bewerten können.
Auch in der Wohnungswirtschaft gibt es einen Sanierungsstau, obwohl die Energiewende auch für Wohngebäude erhebliche Effizienzverbesserungen und energetische Modernisierungen vorsieht, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Dass das so ist, hänge auch damit zusammen, dass es in der Wohnungswirtschaft immer noch Unsicherheit über die wirtschaftlichen Potenziale von Sanierungen gibt, sagte Nicole Röttmer vom Hamburger Beratungsunternehmen CO-Firm GmbH am 10. Februar bei der Fachmesse E-world in Essen.
 
Wie solche Defizite zu beseitigen sind, zeigt ein aktuelles Projekt in Darmstadt. Demnach sei es möglich, Wohngebäude ohne Mehrkosten für die Mieter, also Anstieg der Warmmiete, energetisch zu sanieren. Die Entega und die kommunale Darmstädter Wohnungsbaugesellschaft bauverein AG hatten einen Pool von 80 Wohnblocks untersucht und festgestellt, dass drei Viertel davon nach geltenden gesetzlichen der Energieeinsparverordnung 2014 warmmietenneutral energetisch saniert werden könnten, berichtete Steffen Frischat von der Entega Energieeffizienz GmbH in Essen. Jetzt sollen Sanierungsfahrpläne entwickelt werden.
 
„Wir müssen lernen, in Kooperationen zu arbeiten“, sagte Frischat im Hinblick auf die Beteiligung von Energieversorgern an der energetischen Sanierung von Wohnimmobilien. Das Contracting sieht er als geeignetes Instrument, um eine effizientere Wärmeversorgung für Wohngebäude zu ermöglichen. „Wir können durch moderne Wärmeinseln nicht nur die Vorteile effizienter Heizungs- und Warmwasserversorgung an die Mieter weitergeben, sondern sparen auch Platz, Instandhaltungskosten und Ärger gegenüber einzelnen Heizkesseln in jedem Keller“, skizzierte Frischat eine Möglichkeit für effizientere Wärmeversorgung von Wohnimmobilien.
 
Die Darmstädter Kooperation war Teil des Projektes effin, – Finanzforum Energieeffizienz in Gebäuden – der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) und des WWF Deutschland, das zum Ziel hatte, Unternehmen der Energieeffizienzwirtschaft, Finanzierer und Immobilienunternehmen zusammenzubringen. Das Hamburger Beratungsunternehmen CO-Firm unterstützte das Netzwerk mit wissenschaftlichen Analysen. Das Projekt wird gefördert vom Bundesumweltministerium. Das in Darmstadt entwickelte Computer-Tool auf Excel-Basis zur Feststellung der energetische Sanierungsfähigkeit von Wohnimmobilien stellt effin Interessierten kostenlos zur Verfügung.
Peter Focht

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