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Solarworld erweitert Fertigungstiefe in Deutschland

Die Solarworld AG will ihre Fertigung im thüringischen Arnstadt um die Produktion von Siliziumblöcken (Ingots) ausbauen.
Ingots sind Siliziumkristalle, die aus der flüssigen Siliziumschmelze gezogen werden. Sie sollen vor allem für den US-Markt produziert werden. Die Arnstädter Jahresproduktionskapazität soll etwa 500 MW betragen und schrittweise im zweiten Quartal beginnen, teilte Solarworld am 12. März mit. Das Schneiden der Siliziumsäulen in hauchdünne Wafer werde am sächsischen Solarworld-Standort Freiberg erfolgen. Zudem will der Konzern die Zellfertigung dort auf hocheffiziente PERC-Zellen umstellen. Die PERC-Technologie führt durch neue Beschichtungsprozesse auf Vorder- und Rückseite der Solarzelle zu deutlich höheren Wirkungsgraden. Mit der Neuaufnahme der Ingotfertigung sollen rund 60 neue Arbeitsplätze entstehen. Damit steige die Zahl der Beschäftigten von derzeit 830 auf rund 900.

Für die zugesagte Beschäftigungsgarantie von 800 Mitarbeitern habe das Bonner Solarunternehmen von Bosch eine „Mitgift“ von etwa 130 Mio. Euro erhalten, bestätigte nach Agenturinformationen Solarworld-Vorstandschef Frank Asbeck erstmals. Damals sei der Außeneindruck entstanden, „der Blinde stützt den Kranken“. Die Übernahme-Entscheidung sei aber richtig gewesen. Die Bosch-Gruppe hatte Ende März 2013 angekündigt, den Geschäftsbereich kristalline Photovoltaik aufzugeben, nachdem sich der Konzern 2012 aus dem Dünnschicht-Segment zurückgezogen hatte.

Thüringen bleibe dank des Produktions-Standortes Arnstadt auch künftig Zentrum der Solarindustrie, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) laut Agenturinformationen. Solarworld sei das letzte große Photovoltaikunternehmen in Deutschland. Der deutsche Markt sei jedoch weiterhin schwierig, auf dem mit einem Rückgang der neu installierten Solarleistung gerechnet werde.

Heidi Roider

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