RWE Innogy hatte Siemens im August 2010 mit der Lieferung des Offshore-Umspannwerks für den Offshore-Windpark Nordsee Ost beauftragt. Der Auftrag umfasste die Fertigung, Anlieferung und Inbetriebnahme des Umspannwerks auf See rund 33 Kilometer nordöstlich von Helgoland. Damals wurde vereinbart, dass die Umspannstation im Frühsommer 2012 installiert werden sollte. Die Umspannstation wandelt den von den Windkraftanlagen mit 33 Kilovolt erzeugten Strom auf eine Übertragungsspannung 155 kV um. Die Anlage ist 18 Meter hoch und wiegt rund 1 850 Tonnen. Das ursprüngliche Auftragsvolumen lag damals bei 40 Mio. Euro. Bei der Lieferung des Umspannwerks war es zu erheblichen Verzögerungen.
Laut Presseberichten hatte RWE im Oktober 2013 eine Schiedsklage gegen Siemens eingereicht und Schadensersatzansprüche in Höhe von 256 Mio. Euro plus Forderungen für künftige Schäden erhoben. Im März 2013 hatte RWE bereits aufgrund der Verzögerungen den Vertrag mit Siemens gekündigt. Zum gleichen Zeitpunkt hatte RWE parallel einen neuen Liefervertrag mit der dänischen Firma Bladt Industries abgeschlossen. Diese hat das Umspannwerk im Juli 2014 fertiggestellt. Als Grund für die Verzögerung der Lieferung durch Siemens waren Probleme mit der Herstellung der Plattform-Unterkonstruktion durch die beauftragte Werft angegeben worden.