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Reck sieht Kommunalversorger bei IT nicht gut aufgestellt

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck, kritisiert im „Handelsblatt“ die Kleinstaaterei der Branche. Die Kommunalversorger sollten bei der Informationstechnik mindestens auf regionaler Ebene kooperieren.
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen, sieht bei seinen Mitgliedsunternehmen Nachholbedarf in Sachen Zukunft und leistungsfähige Informationstechnik. Die meisten kommunalen Unternehmen seien in diesem Bereich „nicht gut aufgestellt“, sagt Reck im Interview mit dem Handelsblatt (Ausgabe 16. Januar): „Die Kommunalwirtschaft hat es bis heute – anders als die Sparkassen – nicht geschafft, eine leistungsfähige, skalierbare IT-Landschaft zu entwickeln. Es gibt in unseren Unternehmen in dieser Frage eine unglaubliche Kleinstaaterei.“ Für das Thema Big Data und Smart Home brauche man große Gesellschaften und große Partner. „Ich fürchte, aus eigener Kraft schaffen wir das nicht“, sagte Reck.

Der VKU-Chef betonte, dass die klassischen Geschäftsmodelle der kommunalen Versorger in Gefahr seien. Gleichzeitig greife die IT-Welt an. „Die großen Themen sind die Weiterentwicklung der Netze, die intelligent gesteuert werden müssen, und Smart Home. Da ist die IT-Branche gefragt, die Firmen dieser Branche haben das erkannt und laufen los. Das wird nicht leicht für uns.“

Aus der stärkeren Betonung der Energieeffizienz durch die Bundesregierung lassen sich nach Recks Einschätzung neue Geschäftsmodelle entwickeln. Das reiche vom Betrieb eines Blockheizkraftwerks für eine Wohnungsbaugesellschaft bis hin zur Energiesparberatung beim Endkunden. „Aber auch darauf sind wir nicht optimal vorbereitet“, kritisierte der Verbandsmanager. „Die Steuerung der einzelnen Effizienzinstrumente durch eine webbasierte Applikation für den Kunden ist auch wieder ein IT-Thema.“ Das gelte auch für die Steuerung intelligenter Netze und dezentraler Erzeugung. „Ich rate unseren Unternehmen, diese Herausforderung anzugehen. Vielleicht nicht gleich auf nationaler Ebene, aber regional“, sagte Reck: „Sie müssen mit Partner Plattformen schaffen, die die IT für Netze, für den Vertrieb und Effizienzinstrumente bieten.“

Timm Krägenow

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