Im Rahmen des Praxistests wird nun das Zusammenspiel der einzelnen technischen Komponenten sowie der Austausch mit den aktuellen Prozessen in der Netzführung untersucht. „Wir sind zuversichtlich, dadurch wertvolle Erkenntnisse über den Nutzen und über die Zukunftsfähigkeit des Konzepts gewinnen zu können. So wird Lengerich zu einem wichtigen Baustein für das Gelingen der Energiewende“, ist Joachim Schneider, Bereichsvorstand Technik & Operations der Innogy SE überzeugt.
Derzeit sind in Deutschland mehr als 1,6 Mio. dezentrale regenerative Energieerzeugungsanlagen in Betrieb, die zu 95 % an die Verteilnetze angeschlossen sind. Um Lastspitzen und die fluktuierende Einspeisung erneuerbarer Energien besser in Einklang zu bringen, seien neue intelligente Leitsysteme nötig. Dazu müssen vorhandene Flexibilitäten bei der zeitlichen Verschiebung von Verbrauch oder Erzeugung optimal aufeinander abgestimmt und in bestehende Marktmechanismen integriert werden.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt in Lengerich sollen in das Energiewende-Projekt „Designetz“ von Innogy einfließen und weiter vertieft werden. Bis 2021 wollen hier 46 Partnern gemeinsam ein Gesamtkonzept für die Energiewende entwickeln. An dem Projekt in Lengerich sind insgesamt sieben Unternehmen beteiligt. Neben Innogy und dem Verteilnetzbetreiber Westnetz nehmen auch die RWTH Aachen und die TU Dortmund sowie das OFFIS-Institut der Uni Oldenburg und die spezialisierten IT-Unternehmen BTC und Venios teil.