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Investitionen in Energie-Start-ups rückläufig

Das Start-up-Barometer von Ernst & Young vom Januar 2018 zeigt, dass die Energiewirtschaft anderen Branchen beim Volumen der Investitionen in junge Unternehmen hinterherhinkt.
Im Jahr 2017 flossen insgesamt 1,8 Mrd. Euro an Investitionen in Start-ups aus dem Bereich E-Commerce. Dahinter folgen junge Unternehmen in der Finanzbranche, die das Etikett „Fintech“ tragen, mit 541 Mio. Euro und an dritter Stelle der Gesundheitssektor mit 522 Mio. Euro. Die Energiebranche steht an neunter Stelle mit 86 Mio. Euro. Allerdings ist sie zusammen mit dem Sektor Mobilität das einzige Cluster, das gegenüber 2016 rückläufige Investitionen verzeichnet. Damals waren es 231 Mio. Euro.

Der E-Commerce-Sektor verzeichnete 2017 auch wie im Jahr zuvor die meisten Finanzierungsrunden, nämlich 95 (2016: 106). In der Energiewirtschaft, die hier auf dem zehnten Platz geführt wird, gab es einen Anstieg von zehn auf 15 Finanzierungsrunden.

Insgesamt wurden im Jahr 2017 der Untersuchung von Ernst & Young zufolge in Deutschland knapp 4,3 Mrd. Euro in Start-ups investiert. Gegenüber 2016, als es knapp 2,3 Mrd. Euro waren, bedeutet dies ein Zuwachs von 88 Prozent. Der Anstieg ist allerdings nicht stetig, denn im Jahr 2015 betrug der Gesamtwert der Investitionen 3,3 Mrd. Euro.

Im zweiten Halbjahr 2017 sanken allerdings die Anzahl der Investitionen (von 264 auf 243) und der Wert der Investitionen (von 2,6 Mrd. auf 1,7 Mrd. Euro) gegenüber den ersten sechs Monaten deutlich. Dennoch belief sich die Zahl der Investitionen in deutsche Start-ups in der zweiten Jahreshälfte im fünften Halbjahr in Folge auf mehr als 200 Transaktionen.

Die Autoren der Studie stützen sich auf die Venture-Capital-Datenbank CB Insights, auf Pressemitteilungen von Start-ups und Investoren sowie auf Presseberichte.
Peter Lennartz, Leiter der Start-up-Initiative von Ernst & Young, gibt im Gespräch mit E&M allerdings zu bedenken, dass es bei der Clusterung von Unternehmen, insbesondere von solchen mit IT-Bezug, durchaus zu Grenzfällen kommen könne.

So seien etwa IT-Gründungen der Energiewirtschaft zugeordnet, wenn sie branchenspezifische Ansätze hätten. Während Unternehmen mit Lösungen, die in mehreren Branchen zum Einsatz kommen könnten, beispielsweise den Sektoren Software & Analytics oder E-Commerce angehörten.

Fritz Wilhelm

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