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Herausforderung Smart City

Globalisierung, Digitalisierung und Urbanisierung sind die Megatrends der Zeit. Wie lassen sich die Herausforderungen daraus bewältigen? Darüber diskutieren Experten in Hamburg.
Täglich ziehen weltweit 150 000 Menschen vom Land in die Städte. Energieversorger, Technologieunternehmen und Kommunen stellt diese demografische Transformation vor immer neue Herausforderungen. „Wir brauchen ganzheitliche Angebote, die über die Ressortgrenzen hinausgehen“, macht Franz-Reinhard Habbel vom Deutschen Städte- und Gemeindebund auf einer Veranstaltung in Hamburg deutlich. Rund 50 Teilnehmer sind zu „Urban 50“, dem Smart City Forum nach Hamburg gekommen. Auf der zweitägigen Veranstaltung diskutieren Experten aus verschiedenen Wirtschaftsbranchen die komplexen Aufgabenstellungen und Herausforderungen der „Smart City 2050“. Im Zuge der Digitalisierung müsse die digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten werden, machte Habbel mit Blick auf die im Mai verabschiedete Smart City Charta deutlich.

„Neue Player im Markt haben uns die Augen geöffnet“, berichtet Dalibor Dreznjak, Leiter der Unternehmensentwicklung der Stadtwerke Wolfsburg AG. Ohne große Investitionskosten hätten Unternehmen wie der Fahrdienst Uber oder das Übernachtungsportal Airbnb dank der Digitalisierung neue Geschäftsmodelle entwickelt. Ganz so einfach ist es für kommunale Unternehmen nicht, wenn sie sich den Herausforderungen stellen wollen. Mit der Gründung der WOBCOM, einer eigenen Telekommunikationstochter, haben die Stadtwerke Wolfsburg die Grundlage für eine Digitalisierung der VW-Stadt gelegt. Inzwischen hat der Anbieter 88 Mio. Euro in den Ausbau eines Glasfasernetzes investiert und 72 000 Wohneinheiten und 2 600 Gewerbebetriebe in Wolfsburg an sein Netz angeschlossen. Damit wurde die Basis für die Umsetzung der kommunalen Strategie #WolfsburgDigital gelegt. Gemeinsam mit den Stadtwerken ist die WOBCOM inzwischen Projektpartner für den Infrastrukturausbau.

Auch in anderen Städten werden Digitalisierungsstrategien umgesetzt. „Hamburg nutzt die Chancen des technologischen Fortschritts zur Verbesserung seiner Lebensqualität und wirtschaftlichen Attraktivität“, sagt Eike Richter, der die Hamburger Leitstelle Digitale Stadt leitet. In der Elbmetropole ist diese Koordinierungsstelle direkt in der Senatskanzlei verortet und untersteht somit dem Bürgermeister. So lassen sich Maßnahmen problemlos auf unterschiedlichen Steuerungsebenen umsetzen, berichtet Richter. Die Hansestadt stellt etwa auch Geodaten und andere urbane Daten kostenfrei über ein Transparenzportal zur Verfügung. Andere Kommunen können das nicht leisten. Sie benötigen Einnahmen aus der Datenbereitstellung, um selbst von der Wertschöpfung profitieren zu können, unterstreicht Fritz Rettenberg von der Allianz Smart City Dortmund.

Kai Eckert

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