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BDEW fordert Taskforce für Smart Meter

Die Netzbranche fordert erneut mehr Tempo beim Thema Smart Meter. Bei den dringlich erwarteten Gateways wird mit der baldigen Zertifizierung eines zweiten Systems gerechnet.
„Das Wirtschaftsministerium muss den Rollout der intelligenten Messsysteme endlich zur Chefsache machen“, forderte Andrees Gentzsch, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung auf dem Treffpunkt Netze des Energieverbandes in Berlin. Um das nächste Level der Energiewende zu erreichen, seien dringend zertifizierte Smart-Meter-Gateways erforderlich. Bisher stehe aber erst ein zertifiziertes Gateway zur Verfügung. „Das ist schlicht unakzeptabel“, so Gentzsch.

Dirk Häger, Fachbereichsleiter beim für die Zertifizierung zuständigen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), kündigte auf der Tagung an, ein weiteres Gateway-System stehe kurz vor der Zertifizierung. Er sieht die Ursachen für die Verzögerungen bei der Einführung der Smart Meter nicht beim BSI, sondern in den Rahmenbedingungen begründet. „Wir brauchen Produkte“, stellte er klar. Auch das BSI wolle, dass die Energiewende funktioniert.

Erst wenn drei Gateways von untereinander unabhängigen Herstellern zertifiziert sind und das BSI in einem Verwaltungsakt die sogenannte technische Möglichkeit des Einbaus festgestellt hat, beginnt für Messstellenbetreiber die Rollout-Pflicht.

„Die Energieunternehmen stehen seit eineinhalb Jahren in den Startlöchern“, bekräftigte Gentzsch. Damit es hier endlich losgehen könne, sollte die Politik eine handlungsfähige Task Force einsetzen, realistische Zeitpläne abstecken und sich auf die drängendsten Herausforderungen fokussieren.

Das unterstrich auch Torsten Maus, Geschäftsführer der EWE Netz GmbH. Die Branche habe unter massivem Druck die Voraussetzungen für den Einsatz intelligenter Messsysteme geschaffen. Jetzt gehe es darum, „die Dinge endlich in den Rollout zu bringen“. Eine weitere Verzögerung sei „nicht mehr auszuhalten“.

Peter Focht

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