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Auch gasbasierter Technologien berücksichtigen

Die Gaswirtschaft vermisst auch im aktuellen Entwurf für einen Vertrag über eine neue Regierungskoalition in Berlin einen roten Faden für das Erreichen der Klimaziele.
Die Einigung von CDU, CSU und SPD auf einen Vertrag für eine neue große Koalition in Berlin wird von der Energiebranche mit Lob und Tadel bedacht. „Das Energiekapitel ist ein Stromkapitel“, kritisierte Timm Kehler, Vorstand der Initiative Zukunft Erdgas bei der E-world in Essen. Es werde weiter nur von einer Elektrifizierung der Energieversorgung gesprochen. „Es fehlt ein roter Faden, wie wir die Klimaschutzziele erreichen wollen“, sagte er.

Wer Klimaschutz mit Tunnelblick betreibe, der werde auch in den kommenden vier Jahren bei CO2-Einsparungen auf der Stelle treten und die Bürger mit immer höheren Kosten belasten. Erfreut zeigte sich Kehler darüber, dass grünes Gas trotzdem gefördert und die Markteinführung insbesondere im Verkehr unterstützt werden sollen.

„Gute Ansätze“ bescheinigte er dem Gebäudekapitel. Als positiv bewertete Kehler dabei, dass die Förderung der Brennwerttechnik nicht gestrichen werden soll, dass eine steuerliche Förderung der Gebäudesanierung und eine Abwrackprämie für alte Heizungen vorgesehen seien und dass der vorgesehene Koalitionsvertrag generell eine technologieoffene Herangehensweise an künftige Förderungen vorsehe.

Zufrieden zeigte sich auch Hagen Fuhl vom BHKW-Hersteller Senertec. Er bewertete es als positiv, dass der vorgesehene Koalitionsvertrag eine wichtige Rolle für die Kraft-Wärme-Kopplung sowie eine Weiterentwicklung und Modernisierung von KWK in Aussicht stelle. „Die KWK liefert Energie für Strom und Wärme in der Dunkelflaute“, bekräftigte Fuhl.

Zukunft Erdgas und Kehler warben bei der Messe noch einmal für den Einsatz von Erdgas zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und der Mobilität. Eine erfolgreiche Energiewende, die ernsthaften Klimaschutz bezahlbar erreichen wolle, müsse strom- und gasbasierte Technologien und deren Infrastrukturen integrieren.

Auch Andreas Feicht, Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) und Geschäftsführer der Wuppertaler Stadtwerke WSW, brach eine Lanze für die Berücksichtigung von Gaslösungen. „Die Erdgasinfrastruktur kann einen essenziellen Beitrag zur Energiewende leisten. Sie ist unabdingbar, damit Deutschland seine energie- und klimapolitischen Ziele erreicht“, erklärte Feicht in Essen.

Peter Focht

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