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Amprion setzt bei Neubau auf Abstand

Der Übertragungsnetzbetreiber hat als Bauplatz für eine neue Gleichstrom-Wechselstrom-Konverterstation die Fläche mit dem größten Abstand zur geschlossenen Bebauung ausgesucht. Die Wahl ist auf einen Standort in Kaarst westlich von Düsseldorf gefallen.
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion setzt beim Bau der geplanten HGÜ-Trasse Ultranet auf Deeskalation. Für den Bau einer HGÜ-Konverterstation in der Nähe von Neuss hat sich das Unternehmen jetzt für die Fläche entschieden, die den größten Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung aufweist: Die Anlage, in der die Umwandlung zwischen Gleich- und Wechselstrom stattfinden wird, soll auf der so genannten Kaarster Dreiecksfläche errichtet werden. Kaarst ist ein kleiner Ort westlich von Düsseldorf. Von allen untersuchten Standorten weise diese Fläche mit 1 300 m den größten Abstand zu den nächsten Siedlungen auf, heißt es in einer Mitteilung von Amprion. Das Ergebnis der Standortsuche sei dem Rhein-Sieg-Kreis und den Kommunen in einer Informationsveranstaltung mitgeteilt worden.

Amprion hatte ein Gutachten zur methodischen Suche nach dem besten Standort für den Konverter in Auftrag gegeben. Der jetzt favorisierte Standort Kaarster Dreiecksfläche gehörte nicht zu den ursprünglich angedachten Standorten, sondern war dem Unternehmen von dritter Seite vorgeschlagen worden. „Das gutachterliche Ergebnis zeigt, dass die sogenannte Dreiecksfläche (Kaarst) und der Standortbereich an der bestehenden Anlage Gohrpunkt (Rommerskirchen/Dormagen) gleichwertig für den Bau eines Konverters geeignet sind“, teilte Amprion mit. Wegen des größeren Abstands zur Bebauung sei jetzt die Fläche in Kaarst favorisiert. Alle anderen möglichen Standorte werden nicht weiter verfolgt. Insgesamt waren 19 mögliche Standortbereiche untersucht worden.

Bevor die Anlage in Kaarst gebaut werden kann, muss noch ein Zielabweichungsverfahren im Rahmen der raumordnerischen Planung stattfinden. Bislang ist die Fläche als „Bereich für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze“, also den Kiesabbau, ausgewiesen.

Die HGÜ-Verbindung Ultranet soll Strom in Nord-Süd-Richtung transportieren und ab 2019 auch die wegfallende Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg in Baden-Württemberg ersetzen. Ein Großteil der Gleichstrom-Leitungen soll über vorhandene Freileitungsmasten geführt werden, so dass keine umfangreichen neuen Trassen errichtet werden müssen.

Timm Krägenow

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