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MVV-Chef bekennt sich zu Kohleausstieg

Der Chef des Mannheimer Energieunternehmens MVV appelliert an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die Ergebnisse der Kohlekommission zur Grundlage der Energiewende zu machen.
Wie Georg Müller, Vorstandsvorsitzender der MVV, auf der Hauptversammlung des Unternehmens erklärte, dürfe der gefundene Kompromiss nicht beschädigt oder wieder aufgekündigt werden. „Gerade die Energiewirtschaft hat schmerzlich erfahren, was Entscheidungen ohne Konsens und folgende Inkonsequenz bedeuten können. Das Raus, Rein und wieder Raus beim Atomausstieg, das Hin und Her bei den Erneuerbaren hat viel Vertrauen, viel Glaubwürdigkeit, viel Zeit und zuletzt auch viel Geld gekostet. Das darf sich nicht wiederholen“, sagte Müller laut einer Mitteilung des Versorgers.

Er betonte, ein Industrieland wie Deutschland müsse auch beim Klimaschutz und bei der Energieversorgung der Zukunft führend sein und forderte die Politik auf, einen „verlässlichen Fahrplan“ für die erforderlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei müsse der Ausbau erneuerbarer Energien und die Stärkung der Energieeffizienz im Vordergrund stehen.

Es sei gut, dass der Bericht der Kohlekommission das Erneuerbaren-Ziel von 65 % bis 2030 als Ausgangspunkt definiert. Schließlich hänge das Tempo des Kohleausstiegs „vom Tempo des Ausbaus der erneuerbaren Energien ab – nicht umgekehrt“. Die Windkraft werde dabei auch künftig ihre zentrale Bedeutung beibehalten, glaubt Müller. Die geplanten Sonderausschreibungen müssten durch eine Regionalquote ergänzt werden.

Insgesamt dürfe die Energiewende jedoch nicht nur als Stromwende gesehen werden. „Mindestens genauso wichtig ist die Wärmeseite“, sagte Müller. 30 % des Endenergieverbrauchs entfielen auf den Gebäudesektor, erklärte er. So bleibe gerade in Ballungszentren eine umweltfreundliche Fernwärmeversorgung eine „unverzichtbare und zukunftsfähige Schlüsseltechnologie“.

Jonas Rosenberger

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