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Energiewende: Unzufriedenheit und Ablehnung steigen im Osten

Laut einer Umfrage stehen die Menschen in Ostdeutschland mehrheitlich hinter der Energiewende. Allerdings gibt es auch immer mehr Unzufriedenheit und Ablehnung.
69 % der Menschen in Ostdeutschland befürworten den Wandel der Energieversorgung. Das hat eine repräsentative Umfrage ergeben, die vom Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung (IMK) aus Erfurt im Auftrag des Energieversorgers Envia Mitteldeutsche Energie AG (EnviaM) unter 1 043 Personen in allen ostdeutschen Bundesländern im November 2018 durchgeführt wurde. Der Anteil der Befürworter sei damit im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Jahr 2016 konstant geblieben.

Ebenfalls ermittelt wurde jedoch, dass 20 % der Befragten die Energiewende ablehnen. Deren Zahl habe sich seit 2016 damit um 4 % erhöht, so EnviaM. Die Ablehnung ist im ländlichen Raum am größten, in Großstädten am geringsten. In beiden Gebieten war jedoch mit rund 70 % auch eine deutliche Zustimmung zur Energiewende festzustellen.

Viele Ostdeutsche sehen vor allem die Umsetzung der Energiewende als unzureichend an. Nur 15 % zeigen sich mit dem Verlauf zufrieden. Noch 2016 waren es den Angaben nach 35 %. Auch glauben immer weniger Bürger im Osten an einen Erfolg des Projekts. Nur noch 43 % denken, dass das Vorhaben gelingen wird (2016: 50 %).

Bei der Frage der Bezahlbarkeit der Energiewende fordern 62 % eine gerechtere Kostenaufteilung (2016: 70 %). Dass ein Kohleausstieg zu weiter steigenden Preisen führen wird, glauben 55 % der Befragten.

„Ohne die Akzeptanz der Bevölkerung ist die Energiewende in Ostdeutschland nicht möglich. Umso nachdenklicher stimmen die Umfrageergebnisse. Die kritischen Stimmen mehren sich. Wir brauchen eine neue Akzeptanzoffensive. Dies hat auch die Bundesregierung erkannt“, sagt Stephan Lowis, Vorstandsvorsitzender der EnviaM. Gebot der Stunde sei, eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen, die die Menschen mitreißt und den Glauben an den Erfolg der Energiewende stärkt.

Die Ergebnisse der Studie und die Studie „Energiewelt Ost“ selbst finden Sie auf der Internetseite der EnviaM-Gruppe.

Jonas Rosenberger

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