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E-Navi liefert Kriterien für die Energiewende

Zehn Kriterien für die Bewertung einer nachhaltigen Energiewende haben Forscher im Projekt E-Navi entwickelt. Es erforscht die Wechselwirkungen zwischen allen betroffenen Bereichen.
Das Energiewende-Navi (E-Navi) ist eines von vier Projekten in dem Forschungsvorhaben Kopernikus, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird. In diesen Projekten werden über einen Zeitraum von zehn Jahren gemeinsam von 230 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft technologische und wirtschaftliche Lösungen für den Umbau des Energiesystems entwickelt. Das BMBF stellt für die erste Förderphase bis 2018 bis zu 120 Mio. Euro bereit. Bis 2025 sollen weitere 280 Mio. Euro zur Verfügung stehen.

Bei E-Navi geht es gezielt darum, die Energiewende als einen gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozess zu begreifen und ein Navigationsmodell zu entwickeln, um die Auswirkungen von politischen Entscheidungen simulieren und abschätzen zu können.

Begonnen wurde E-Navi Ende 2016, nach fast zweijähriger Arbeit haben die Beteiligten die Bewertungskriterien vorgestellt. Sie sollen in dem auf zehn Jahre angelegten Projekt die Basis bilden, auf der Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen sowie Akteure aus der Praxis Maßnahmenbündel konzipieren.

Diese sollen nicht nur die Erreichung der Energiewende-Ziele der Bundesregierung ermöglichen. „Es sollen dabei auch andere wichtige Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden und somit in die Ausgestaltung der Politikoptionen einfließen. Darüber hinaus soll die Konformität mit ethischen und juristischen Normen gewährleistet werden“, heißt es in dem Bericht mit dem Titel „Multikriterieller Bewertungsansatz für eine nachhaltige Energiewende: Von der Analyse zur Entscheidungsfindung mit E-Navi“.

Die erarbeiteten Bewertungskriterien sind:

  • Legalität
  • Legitimität
  • Ethische Akzeptabilität
  • Resilienz
  • Effektivität
  • Kosteneffizienz / Gesamtkosten
  • Förderung des sozialen Zusammenhalts
  • Wirtschaftliche Planungssicherheit und Beitrag zur gesellschaftlichen Wohlfahrt
  • Schutz der menschlichen Gesundheit
  • Umwelt- und Ressourcenschonung

Jedes Kriterium umfasst dabei eine Vielzahl von Unterkriterien, so dass sich daraus eine feingranulare Bewertung von möglichen Maßnahmen herleiten lässt. „Keines der Bewertungskriterien ist für sich alleine ausreichend, um den Anforderungen einer effektiven und nachhaltigen Energiewende-Politik gerecht zu werden. In ihrer Gesamtheit sollen die Bewertungskriterien jedoch ein ausgewogenes und umfassendes Bild über die Wirkungen der Energiewende-Politik geben“, schreiben die Forscher.

Der Bericht „Multikriterieller Bewertungsansatz für eine nachhaltige Energiewende: Von der Analyse zur Entscheidungsfindung mit E-Navi“ steht auf der Website des IASS Potsdam (Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung) kostenlos zum Download zur Verfügung.

Peter Koller

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