Getrieben wird die Nachfrage vor allem von China und Europa. Im Reich der Mitte habe das Bestreben nach einer Verbesserung der Umweltbedingungen 2018 zu einem um 40 % höheren Bedarf nach LNG geführt. „Chinas anhaltend steigenden LNG-Importe haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, die Luftqualität in einigen der größten Metropolen zu verbessern“, sagte Maarten Wetselaar, Integrated Gas and New Energies Director bei Shell.
Auch Europa importiert immer mehr LNG, getrieben unteren anderem durch einen verstärkten Einsatz des verflüssigten Gases im Schwerlastverkehr. So habe sich die Zahl der Lastwagen mit LNG im Tank in Europa von 1 532 im Jahr 2016 auf rund 5 500 in 2018 mehr als verdreifacht. Für 2030 erwarten die Experten eine Zahl von rund 280 000 LNG-Trucks. In China sind bereits rund 300 000 Lastwagen und Busse mit diesem Treibstoff unterwegs.
Der Shell LNG Outlook 2019 geht von einer Fortsetzung der Nachfrageentwicklung aus – und warnt in diesem Zusammenhang vor drohenden Engpässen bei der Versorgung Mitte der 2020er Jahre: „Obwohl mehr in Projekte für die Versorgung investiert wird, ist schon heute abzusehen, dass es noch größerer Anstrengungen bedarf“, so Wetselaar. Die beiden Hauptexporteure von LNG, Australien und Katar, seien aber gut aufgestellt, die schnell wachsenden Märkte Asiens zu versorgen.
Typischerweise sind Langzeitverträge erforderlich, um die Finanzierung neuer LNG-Projekte abzusichern, von 2014 bis 2017 lag der Schwerpunkt jedoch auf kleineren, flexiblen Verträgen mit kürzeren Laufzeiten. Im vergangenen Jahr hat sich dieser Trend jedoch eindeutig umgekehrt: So hat sich die durchschnittliche Vertragslaufzeit von sechs Jahren in 2017 auf etwa 13 Jahre in 2018 mehr als verdoppelt.
Der „Shell LNG Outlook 2019“ kann auf der Website des Unternehmens kostenlos als PDF heruntergeladen werden.